Folgende Thesen stehen dabei im Raum:
- Politik versucht immer noch das Dogma der Vollbeschäftigung in der Gesellschaft zu vertreten, obwohl dies von wissenschaftlicher, wie auch wirtschaftlicher Seite längst als nicht realisierbar angesehen wird.
- In Österreich arbeitet ein Beamtenheer von rund 6,5% der arbeitenden Bevölkerung und verdient dabei im Durchschnitt 4 x so viel wie dieser. Damit werden rund 1/4 der Gelder für diesen Verwaltungsapparat aufgewendet.
- Ein wesentlicher Grund für die zu geringe Jobanzahl sind die vielen Reglementierungen und die hohen Personalabgaben durch die Arbeitgeber. In Österreich sind Nettolohn + 100% die typischen Kosten für den Arbeitgeber - und damit Grund und Ursache für Unzufriedenheit bei den Arbeitnehmern sowie die wesentliche Ursache der Schwarzarbeit. (Welcher typische Konsument mit € 1400.- Lohn kann sich den Maler für seine Wohnung noch leisten?!) In Deutschland ist die Situation nicht anders.
Arbeitsplatzsicherheit durch Kündigungsschutz und deren Fristen abzusichern ist ebenfalls ein Unfug - siehe Beispiel Schweden - es geht auch anders, wenn eine gewisse soziale Absicherung durch den Staat sichergestellt wird. - Viele Schätzungen sagen, daß der größte Teil der anfallenden Arbeit in unseren westlichen Staaten durch nicht bezahlte Erwerbstätigkeit erbracht wird. Frauen sind hier die größten Verlierer.
- Pensionssysteme mit der sozialen Umschichtung der Gelder wird in Zukunft auf Grund der demografischen Entwicklung nicht sicherzustellen sein.
- Gesundheitssystem zeichnet sich durch eine große Unzufriedenheit aus. Ärzte sind unzufrieden mit den Arbeitszeiten (200% mehr als der Durchschnitt aber nur 30% kommt bei den Patienten an) und die Patienten mit den Leistungen des Gesundheitssystems, da auch hier die Demographie voll durchschlägt. Der größte Anteil für die Versorgung der Patienten geht für die Alten, sowie medizinische Hochtechnolgie drauf, die nur wenigen nutzt. Die Versorgung durch anonyme Großspitäler tut das übrige dazu. Der Dorfarzt mit der persönlichen Betreuung und Sicherstellung der medizinischer Grundversorgung ist immer mehr eine aussterbende Spezies.
- Das Schulsystem mit der Maxime der Durchschnittsmaximierung. Das Schulsystem ist so aufgebaut, damit nach Abschluss des vollen Bildungswegs Universitätsprofessoren ausgeworfen werden. Diese werden aber nicht mal in dieser Anzahl benötigt. Dass dies nur scheitern kann ist sichtbar.
In Österreich ist die Unzufriedenheit besonders groß, da auf Grund der verbeamteten Gewerkschaftsstrukturen es praktisch unmöglich ist, irgendwas daran zu ändern. - Im Besonderen profitiert dadurch nun auch endlich die nicht bezahlte Erwerbstätigkeit. (Kindererziehung, Altenbetreuung und Kranke)
- Behinderte oder "anders Begabte" erhalten dadurch Jobmöglichkeiten, da der Erfolgsdruck im Vergleich zu den "Normalos" weitgehend wegfällt und sie damit auch eine Chance am normalen Arbeitsmarkt erhalten.
- Es werden unendlich viele neue Jobs geschaffen, die zwar nicht viel hergeben, aber einen Dienst an der Gesellschaft schaffen. Arbeit = Motivation und Sinn und durch das Grundeinkommen ist eine Grundversorgung sichergestellt. Wenn ein gesellschaftlicher Konsens für das "Gemeinsame" geschaffen werden kann - sollte das ermöglicht werden können.
- Wirklich Interessierte werden auf Grund Ihrer Leistung immer besser bezahlte Jobs bekommen. Praktikantenjobs sind damit aber für Unternehmen auch die Möglichkeit auf gute Resourcen zuzugreifen und diese be
Was sind nun meine Pfeiler der bedingungslosen Grundeinkommens:
- Einkommen beträgt für jeden Einwohner € 850.-, unabhängig von einer Anstellung in einem Unternehmen. Das Unternehmen bezahlt keine oder nur geringe Personalabgaben und Steuern auf die Personalaufwände.
- Einwohner ist jeder, aber mit Fristen - der der neu kommt hat nicht sofortigen Anspruch - erst nach 4 Jahren ist dieser Anspruch voll da - und er erlischt mit dem Tod. Dies gilt für Kinder die auf die Welt kommen, wie auch für Asylanten und andere Personen die zuziehen. Sozialhilfe, Pensionen und Kindergelder, Überbrückungsgelder, Heizkostenzuschüsse uvm. werden dadurch obsolet.
- Die Verwaltung / Politikklasse kann dadurch drastisch reduziert werden - die Kostenreduktion aus diesem Bereich wird sich auf 1/4 bis 1/5 reduzieren lassen. Politik muss auch wieder eine Ehrenjob sein und werden.
- Das notwendige Geld für die Bezahlung wird durch wenige aber gut abgesicherte Steuern sichergestellt. An erster Stelle steht die Besteuerung von Konsum, die dafür notwendige Steuer wird sich damit in Höhe von rund 38% - 45% einpendeln. (soviel bezahlen wir unter Einbeziehung des derzeitigen (Personalabgaben, MwSt und der weiteren Steuern) Systems eh auch schon...) Da die € 850.- voll in den Konsum fließen, ist damit auch eine hohe Planbarkeit der Einnahmen und möglichen Ausgaben sichergestellt.
- An zweiter Stelle steht die Finanztransaktionssteuer von rund 2% - 4% über alle Transaktionen. Nach Schätzung einiger Experten würde dies sicherstellen, daß in Kombination mit der MwSt das Grundeinkommen finanziert werden kann.
- Konsequenter Abbau der Bürokratie in jedem Bereich, wo Versorgungssjob typisch sind. Dienst am Kunden / Patienten ist aber dadurch sichergestellt und muss auch durch das System bezahlbar sein können.
- Die Grundwerte und der gesellschaftliche Willen muss formuliert und breit in der Gesellschaft diskutiert werden. (Altern in Würde, Freitod, Abgabe von Leistungen bis 70 - dann keine lebensverlängernden Leistungen mehr, Notfallmedizin die Pflegefälle schafft, Eigenverantwortung mit Konsequenzen für das eigene Leben (Sport, Gesundheit, Rauchen, Vorsorge, ...) - Bezahlung durch die Gesellschaft erfolgt nicht! (z.B. jahrelanges Übergewicht und dann Diabetes (?!), Rauchen und dann Lungenkrebs?!), usw.
Was sind die Ängste die die Einführung dieses Systems behindern?
- Die Leute werden nicht mehr arbeiten.... A: das tun sie auch jetzt meist nicht mehr, Effizienzstudien zeigen dies klar auf.
- Leistungsfeindlich: A: das ist das jetzige System besonders!! Der der mehr tut, kriegt nicht automatisch mehr netto ausbezahlt (Siehe € 2000.- mehr Brutto macht netto € 50.- im Vergleich zu Sozialhilfe mit allen möglichen Beihilfen)
- Anarchie ist zu befürchten. A: ja, die derzeitigen Profiteure werden sich am meisten zu fürchten haben. Aber Änderungen sind notwendig
- Finanzierbarkeit ist nicht sichergestellt. A: Schwierig - aber bei gutem Willen ist es zu schaffen und wird die Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft stärken
- ....
Das waren nun meine Ideen kurz dargestellt. Ich hoffe es gibt einige Kommentare dazu und eine Diskussion darüber kann beginnen.
Gerne würde ich mit Euch darüber intensiver diskutieren und ausserhalb von politischen Parteien eine Grundlage schaffen, die eine Einführung dieses Systems ermöglicht.
1 Kommentar:
Dietmar, bist ein Held! Weiter so.
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